4 Gründe, warum Apotheken für uns so wichtig sind!

© Gisela Ausbüttel

Nähe, Beratung, Vielfalt, Hilfe zur Selbsthilfe: Für Patienten sind Apotheken erste Anlaufstelle für alle Gesundheitsfragen

In der täglichen Gesundheitsversorgung spielen Apotheken eine große Rolle: Sie sind schnell erreichbar und bieten kompetente sowie individuelle Beratung ohne Wartezeit.
Damit sind sie weit mehr als reine Verkaufsstätten für pharmazeutische Erzeugnisse. Bei ihnen steht das Wohl der Patienten im Mittelpunkt: Apotheker beraten in Sachen Anwendung, Wirksamkeit, Verträglichkeit und Wechselwirkungen von Arzneimitteln – das gibt Sicherheit und schenkt Vertrauen.
Gisela Ausbüttel, Apothekerin und Beirätin der Initiative „Gesunde Vielfalt“, nennt vier Gründe, warum Apotheken so eine wichtige Rolle in unserer Gesundheitsversorgung spielen. Und warum für sie − wie bei Ärzten und anderen Therapeuten − das Patientenwohl an erster Stelle steht.

1. Menschen schätzen fundiertes Wissen und persönliche Beziehung: Beratung schafft Vertrauen

Die persönliche und kompetente Beratung ist gerade in Gesundheitsfragen besonders wichtig. Durch die oft fußläufige Nähe der Apotheken vor Ort kennen viele Apotheker ihre Kunden gut, oft schon seit Jahren. Die Menschen schätzen zudem, dass ihr Beratungsbedarf sofort erfüllt wird. Laut einer repräsentativen Umfrage des Bundesverbands der Arzneimittelhersteller (BAH-Gesundheitsmonitor 2022) haben rund 80 Prozent der Bürger hohes Vertrauen in ihre Apothekerinnen und Apotheker vor Ort.
„Apotheken gehören zu einer unverzichtbaren Infrastruktur in der täglichen Gesundheitsversorgung der Menschen. Sie üben eine wichtige gesellschaftliche Funktion aus. Wir können unsere Kunden individuell betreuen und unterstützen. Viele unserer Kunden sind Stammkunden, wir kennen ihre Krankengeschichte und ihr Umfeld”, bestätigt Gisela Ausbüttel.

In Apotheken werden dabei wichtige Aspekte wie Therapievielfalt oder Patientenzentrierung in der Praxis gelebt: Wenn ein Patient ohne ärztliche Verordnung kommt, können Pharmazeuten ihre Empfehlungen individuell auf die Bedürfnisse ihres Gegenübers abstimmen. Dabei schöpfen sie aus einem breiten Spektrum an Therapie- und Arzneimitteloptionen: „Wir beraten unsere Kunden zu den Behandlungsmöglichkeiten bei verschiedensten Krankheitsbildern. Dabei steht uns, je nach Erkrankung, eine Vielzahl an Wirkstoffen und Kombinationen von Arzneien zur Verfügung. Je nach Fragestellung verweisen wir durchaus an einen Arzt oder Therapeuten, denn natürlich ist nicht jede Erkrankung zur Selbstbehandlung geeignet. Wir sorgen mit unserer Beratung so für einen sicheren Umgang mit den Möglichkeiten und Grenzen von Arzneimitteln. Auch bei konkreten Verordnungen vom Arzt ist unsere Beratung wichtig – etwa, um Überdosierungen und Wechselwirkungen zu vermeiden oder Unverträglichkeiten vorzubeugen. Wir geben unser pharmazeutisches Wissen individuell an die Menschen weiter, so dass es direkt nachvollziehbar ist“, bekräftigt Gisela Ausbüttel.

Vor allem für multimorbide Menschen hat diese Beratungskompetenz einen hohen Stellenwert. So haben 88 Prozent der Patientinnen und Patienten, die regelmäßig drei oder mehr Arzneimittel einnehmen, eine Stammapotheke (ABDA – Bundesvereinigung deutscher Apothekerverbände 2022).

Zudem können viele Menschen seit einem Jahr sogenannte pharmazeutische Dienstleistungen in Anspruch nehmen. Diese richten sich an Patienten, die eine Polymedikation brauchen, Bluthochdruck oder eine Lungenerkrankung haben, orale Krebsmedikamente benötigen oder eine Immuntransplantation hinter sich haben. „Auch bei komplexen Krankheitsbildern sind Apothekerinnen und Apotheker kompetente Berater für die Kunden“, ergänzt Gisela Ausbüttel. Für die Kunden sind die Beratungen kostenlos.

2. Räumlich, zeitlich und menschlich: Patientennähe ist zentral

Apotheken sind ein fester Bestandteil jedes Wohngebiets. Die flächendeckende Versorgung ist in Deutschland weitestgehend gewährleistet, die Wege für eine tägliche Versorgung mit Arzneimitteln und persönliche Beratung sind überwiegend kurz. Gisela Ausbüttel, die gemeinsam mit ihrer Familie mehrere Apotheken in Dortmund betreibt, weiß um weitere Vorzüge:
„Wir sind als Apotheke im Stadtteil und darüber hinaus bestens vernetzt, zum Beispiel mit Ärzten und Therapeuten, aber auch anderen sozialen Einrichtungen, Pflegeheimen, Kitas, Elterntreffs, Sportvereinen, usw. Das schafft für den Kunden Sicherheit, da wir uns auch untereinander abstimmen können.“

Apotheken haben zumeist lange Öffnungszeiten, sind auch im Nacht- und Notdienst für die Kunden da. Und: Apotheker stehen ohne Terminvergabe persönlich beratend zur Seite.

3. Beste Versorgung der Kunden durch breites Spektrum an Arzneimitteln: Vielfalt ist gesünder

Apotheken halten eine riesige Auswahl an Medikamenten vor – in Deutschland sind über 100.000 verschiedene Arzneimittel zugelassen. Nicht alle Medikamente „vertragen sich“ gut miteinander. Manche sollten nicht kombiniert werden. Um bei der großen Präparatevielfalt den Überblick zu behalten, ist die fachlich fundierte Beratung der Apotheken unerlässlich. Pharmazeutin Gisela Ausbüttel sagt: „Wir beraten bei synthetischen Medikamenten genauso wie bei pflanzlichen Wirkstoffen, und auch zu deren möglichen Kombinationen – insofern arbeiten Apotheken naturgemäß integrativ. Die Kunden befragen uns zudem oft im Detail zu den Wirkstoffen, Dosierungen oder möglichen Neben- oder Wechselwirkungen – sie schätzen also unsere Beratungskompetenz.“

Welche Medikamente die Kunden erhalten sollten, hängt nicht allein von der Erkrankung ab, sondern auch davon, wie die bestmögliche Genesung aussehen soll. So erklärt die Expertin: „Je nach individueller Beschwerde empfehlen Apotheker neben konventionellen Medikamenten auch Wirkstoffe aus der Natur oder eine Kombination aus beiden. Integrative Medizin ergibt sich also auf natürliche Weise im Alltag, je nach Kundenanliegen. Kunden unterscheiden dabei meist nicht zwischen verschiedenen Arzneimittelarten. Ihr Ziel ist es einfach, gesund werden!“

4. Hilfe zur Selbsthilfe und Unterstützung in der Eigenverantwortung: Apotheker als Gesundheitslotsen

Menschen möchten ihre Gesundheit aktiv gestalten – mit fachkundiger Unterstützung. Apothekerinnen und Apotheker können dabei kompetent unterstützen. „Kunden sind deutlich aufgeklärter und interessierter als noch vor einigen Jahren. Sie wünschen sich die freie Wahl, die beste Behandlung, die besten Arzneien“, weiß Apothekerin Ausbüttel.

Die Welt wird immer komplexer. Wer den Überblick behalten möchte, benötigt entsprechendes Fachwissen. Das gilt auch im Gesundheitsbereich. „Apotheken haben hier eine wichtige Lotsenfunktion. Wir können den Kunden „an die Hand nehmen” und sind eine wichtige Instanz für Compliance-fördernde Maßnahmen“, meint Gisela Ausbüttel.
Das beste Medikament nützt nichts, wenn es nicht eingenommen oder die Therapie vorzeitig abgebrochen wird. Die Pharmazeutin betont: „Da Apotheken quasi in ‘Pantoffelnähe‘ sind, bieten wir ein niedrigschwelliges Beratungsangebot. Wir sind jederzeit fachlich beratend und persönlich für die Menschen da – ganz ohne Termin und erstmal kostenlos, wo gibt es sowas heute noch?“

Quellen:

https://www.bah-bonn.de/presse/bah-gesundheitsmonitor/

https://www.abda.de/fileadmin/user_upload/assets/ZDF/ZDF22/ABDA_ZDF_2022_Broschuere.pdf

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